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SFB 1039

Krankheitsrelevante Signaltransduktion
durch Fettsäurederivate und Sphingolipide

Ausbildungskonzept

Fettsäurederivate und Mediatoren aus der Gruppe der Sphingolipide fungieren als Steuerungsfaktoren für Transkription, Translation und Epigenetik, für Funktion und Zusammenspiel der Proteine, für Physiologie und Pathophysiologie und bieten Ansätze für neuartige Therapieprinzipien. Die Erforschung dieser Lipidmediatoren verläuft jedoch im Vergleich zur Erforschung wasserlöslicher Mediatoren deutlich verzögert, was u.a. der verspäteten Erkenntnis, dass Lipide neben Barrierebildung und Energiespeicherung auch Signale übertragen können sowie methodischer Schwierigkeiten beim Arbeiten mit schlecht wasserlöslichen Verbindungen geschuldet sein mag. Vorbehalte, dass sich auf dem Gebiet der Lipidmediatoren aufgrund pharmakokinetischer Probleme keine Arzneimittel entwickeln lassen könnten, wurden insbesondere durch die kürzliche Zulassung von FTY720/Fingolimod zur Behandlung der Multiplen Sklerose überzeugend widerlegt. Durch die erfolgreiche Arzneimittelentwicklung hat das gesamte Forschungsgebiet einen deutlichen Aufschwung genommen und Lipidmediatoren werden international zunehmend intensiv beforscht.

Das Forschungsprogramm des SFB 1039 stellt somit in innovativer Weise Lipidmediatoren als Signalüberträger in den Mittelpunkt translationaler krankheitsrelevanter Forschung. Eine strukturierte Ausbildung der Doktoranden auf diesem Gebiet soll das Interesse der Promovierenden für die Vielfalt der Lipidmediatoren wecken und gezielt einen exzellenten und kompetenten wissenschaftlichen Nachwuchs auf diesem Gebiet aufbauen. Die gemeinsame Ausbildung von naturwissenschaftlichen und medizinischen Doktoranden soll frühzeitig die nötige Verzahnung von Grundlagenforschung mit krankheitsrelevanter Forschung fördern. Das Ziel des Graduiertenkollegs ist letztendlich die Qualifikation einer neuen Generation translationaler Lipidwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler für eine zukünftige Karriere in führender Position in der biomedizinischen Forschung bzw. als wissenschaftlich tätige Ärzte.

Thematisch befasst sich das Graduiertenkolleg des SFB 1039 folglich mit:

  • Enzymen, die Lipide bilden und abbauen, als regulierten Signalelementen
  • Signalen, die durch Lipide gesteuert werden
  • Funktionellen Konsequenzen in Physiologie und Pathophysiologie
  • Klinischen Implikationen
  • Methodischen Aspekten
  • Lipidanalytik
  • Medizinalchemie und Pharmakologie der Lipide

Das Studienprogramm besteht im Wesentlichen aus einem spezifischen Pflichtprogramm zum Thema „krankheitsrelevante Signaltransduktion durch Fettsäurederivate und Sphingolipide“. Dieses wiederum besteht aus einer von den Teilprojektleitern abgehaltenen Vorlesungsreihe, einer Seminarreihe mit internationalen Sprechern, einer Reihe von Doktorandenseminar mit Statusberichten sowie Methodenblockpraktika. Die Summer School verbindet schließlich die obligatorischen Statusberichte mit weiteren Seminaren und Übungen. Zusätzlich zu diesem spezifischen Pflichtprogramm kann sich jede/r Promovierende ein Wahlpflichtprogramm aus anderen Vortragsreihen zu verschiedenen wissenschaftlichen Themen sowie zu verschiedenen Kursen angeboten durch GRADE oder durch externe Anbieter zusammenstellen.